Die Idee einer schiffbaren Wasserstrasse durch die Schweiz mit Anbindung an die Meere wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts in zahlreichen Visionen und Projektstudien diskutiert.
Text Martina Kappeler
Der Schweizer Ingenieur Rudolf Gelpke (1873–1940) gilt als Wegbereiter der Schiffbarmachung des Oberrheins. Er hatte aber weit Grösseres im Sinn: eine Verbindung der grossen Flüsse und Seen, um die Schweiz per Schiff an Europa anzubinden. Um die Barriere der Alpen zu überwinden, plante er 1916 Umladehäfen in Flüelen und Biasca. Die Güter wären mit der Bahn durch den 1882 eröffneten Gotthardtunnel transportiert worden. Einen anderen Ansatz wählte 1907 der italienische Ingenieur Pietro Caminada (1862–1923): Sein Röhrenschleusensystem sollte die Schiffe mühelos über den Splügenpass bringen. Diese transalpine Wasserstrasse hätte so Genua via Bodensee mit Basel verbunden.
Pläne für eine Anbindung ans Meer wurden gegen Ende des Ersten Weltkrieges sogar vom Bundesrat aktiv gefördert – auch wegen der versorgungstechnisch schwierigen Lage der Schweiz. Trotz immer wiederkehrender Diskussionen während des 20. Jahrhunderts blieben die Ideen von Gelpke und Caminada aber Wunschträume.
Eine breite Auswahl an Literatur zu diesem Thema ist in der Verkehrshaus-Bibliothek verfügbar. Darunter auch Originalschriften von Rudolf Gelpke oder das 2014 erschienene Werk «Schweiz am Meer» von Andreas Teuscher.
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