Vor 50 Jahren holte das Unternehmen Hupac die Lastwagen von der Strasse. Bei der Gründung am 1. März 1967 in Chiasso standen fünf Pioniere der Logistikbranche Pate. Grund genug, diesen Meilenstein mit einem Ausstellungsbereich zu feiern. Im neuen Kransimulator werden die Besucher zum Kranoperator.
Text Olivier Burger
In den 1960er-Jahren florierten die Wirtschaft und das Transportwesen. Die Bevölkerung verlangte nach immer mehr Gütern. Aber es gab da für die Transportunternehmer ein paar Probleme: Im Winter verwandelte sich der Gotthardpass, die Hauptverkehrsachse zwischen Nord- und Südeuropa, in eine unüberwindbare Barriere. Unternehmen forderten den verlässlichen Transport regelmässig zu verschiebender Grossmengen über die Landesgrenzen hinaus.
Die Gründung der Hupac im Jahre 1967 entsprach einem echten Marktbedürfnis: sichere, zuverlässige Verkehre über die Alpen zu ermöglichen. Noch existierte der Gotthard- Strassentunnel nicht. Dessen Eröffnung erfolgte erst 1980. Die Wirtschaft boomte, der schwierige Verkehr über die Alpen behinderte zunehmend den transeuropäischen Warenfluss. Fünf innovative Spediteure gründeten deshalb mit der SBB 1967 die Hupac AG in Chiasso. Zu den Gründern gehörten die Transportunternehmen Bertschi und F.lli Bernasconi, die Speditionen Danzas, Jacky Maeder und die SBB. Es war das erste Mal, dass Strassentransporteure in Bahnwagen investierten.
Beharrlich setzten sich die mutigen fünf gegen die Ressentiments ihrer Branchenkollegen durch. Knapp ein Jahr später, am 1. März 1968, wurde der erste kombinierte Transport durchgeführt, vier Sattelschlepper von Basel nach Melide. Im Herbst desselben Jahres folgte mit Mannheim–Melide der erste Transport über eine Landesgrenze hinaus. Ein paar Wochen später wurde die Schweiz mit Köln–Mailand zum Hupac-Transitland. Es folgten Verbindungen nach Rotterdam, Hamburg, Singen und anderen Destinationen. Heute umfasst das Netz der Hupac über 100 Züge täglich mit Destinationen von Skandinavien bis Süditalien, von Spanien bis Russland, von den Niederlanden bis Rumänien.
Anlässlich ihres 50-Jahr-Firmenjubiläums hat die Hupac den Anstoss zu einem Ausstellungsobjekt gegeben. Zusammen hat das Unternehmen mit SBB Cargo International und Schweizer Transporteuren einen Kransimulator entwickelt, der neu in der Halle Schienenverkehr steht. In einer Originalkabine kann der Besucher den Umschlag eines Transpor tguts von der Schiene auf die Strasse oder umgekehrt vornehmen. Er lernt dabei die anspruchsvolle Aufgabe des Kranoperators kennen. Zudem wird die Vielseitigkeit der transportierten Güter gezeigt. Hans Künz GmbH stellt ein Modell einer Containerkrananlage Schiene/Strasse der neuen Generation zur Verfügung.
In der Begleitausstellung wird der Kombinierte Verkehr erklärt. Der Oberbegriff bezeichnet Gütertransporte, bei denen das Transportgefäss nicht gewechselt wird, sich aber der Verkehrsträger (Schiene, Strasse, Wasserstrasse) verändert. Beschrieben wird ebenfalls die schweizerische Verkehrspolitik der Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs. Eine weitere Station zeigt die Infrastruktur für den Containerumschlag und die Welt der Transporteure.
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