Wasser marsch!

Flugfeldlöschfahrzeuge üben nicht nur auf Feuerwehrleute eine Faszination aus. Sie fahren mit grosser Geschwindigkeit über die Piste und löschen noch während der Fahrt aus allen Rohren.

Das Flugfeldlöschfahrzeug an einer Einsatzübung.
Das Flugfeldlöschfahrzeug an einer Einsatzübung.

Autor: Olivier Burger

Die Beschaffung eines Flugfeldlöschfahrzeuges stand in der Schweiz Anfang der 1970er-Jahre auf dem Programm. Auf der Suche nach dem entsprechenden fahrenden Brandbekämpfer stiessen die Verantwortlichen auf die Firma Walter in den USA. Die Firma wurde 1898 in New York gegründet. Aber nicht von einem Amerikaner, sondern von dem im Jahr 1863 in die USA ausgewanderten Schweizer Wilhelm Walter. Sein Betrieb war zwischen 1950 und Ende der 1970-Jahre der führende Hersteller von Flughafenlöschfahrzeugen und weltweit die Nummer eins.

14 Jahre im Einsatz
Der Flughafen Zürich kaufte für den Dienst am Flughafen das Fahrzeug Walter-Yankee, Modell CB-3500 4×4, Baujahr 1971, das 1972 seine Arbeit aufnahm. 14 Jahre lang stand der aussergewöhnliche Amerikaner dort im Einsatz. Der komplette Aufbau ist eine selbsttragende Aluminiumkonstruktion. Vom Modell CB 3000 und 3500 wurden insgesamt nur 99 Fahrzeuge hergestellt. Leistungstechnisch hatte das Fahrzeug für die damaligen Verhältnisse schon einiges zu bieten: Es verfügte über 11300 Liter Wasser sowie 1800 Liter Schaummittel. Der Dreisitzer war mit zwei Ford-Benzinmotoren V-8 mit je 8,9 Liter Hubraum ausgerüstet, die je über eine Leistung von je 275 PS auswiesen. Das Einsatzgewicht betrug 26,7 Tonnen. 1986 wurde das Fahrzeug ausser Dienst genommen.

Aufwendige Restauration
Auf einem Abstellplatz im Freien nagte der Zahn der Zeit aufgrund der witterungsbedingten Einflüsse an dem aussergewöhnlichen Flugfeldlöschfahrzeug. Im Jahr 2017 kaufte der ehemalige Mitarbeiter der Zürcher Berufsfeuerwehr Thomas Brügger, der sich schon lange mit Fahrzeugen aus dem Hause Yankee-Walter beschäftigte, das ausgediente Löschfahrzeug. Er wollte es unbedingt erhalten. Innerhalb von drei Jahren wurde das Fahrzeug durch ein Team von Enthusiasten und mit der Unterstützung der Scania Schweiz AG aufwendig restauriert. Es war richtig viel Arbeit, erzählt Brügger: «Erst einmal kamen die vier Räder runter. Ein Rad wiegt 690 kg. Da trat schon das erste Problem auf: Wir brauchten ein Neues. Dann ging es aber so richtig ans Eingemachte. Die Felgen sowie alles andere an Blech des Fahrzeuges wurden neu aufgebaut, sandgestrahlt, grundiert und neu lackiert.» Zudem wurde das komplette Innenleben – vom Verteilgetriebe bis zu den Motoren – ausgebaut und wieder instandgesetzt. Auch wenn der Yankee nicht mehr fahrfähig ist, bleibt er ein richtiger Hingucker.

Bereicherung für Ausstellung
«Dieses Fahrzeug», so Brügger mit Stolz, «ist weltweit eines von nur wenigen Fahrzeugen, die in diesem guten Allgemeinzustand noch existieren und die Einsatzzeit überdauert haben.» Aktuell ist das seltene Exponat Dauergast in der Arena des Verkehrshauses der Schweiz. Das Flugfeldlöschfahrzeug befindet sich in vertrauter Umgebung unter der Convair CV-990 «Coronado» HB-ICC: eine ideale Ergänzung der Luftfahrt-Ausstellung.

Drei Generationen Flugfeldlöschfahrzeuge des Zürcher Flughafens.
Drei Generationen Flugfeldlöschfahrzeuge des Zürcher Flughafens.

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