Am Schweizer Himmel drängen sich Passagier- und private Kleinflugzeuge, Jets der Luftwaffe, Gleitschirmflieger, Segelflugzeuge, Heissluftballone, Fallschirmspringer und immer mehr Drohnen. Skyguide, die Schweizer Flugsicherung, sorgt dafür, dass alle diese Luftraumnutzer aneinander vorbeikommen. Die Flugsicherheit steht an oberster Stelle.
Text Vladi Barrosa
Der Luftverkehr nimmt stetig zu. So nutzten über 40 Millionen Passagiere allein im vergangenen Jahr die beiden Landesflughäfen in Genf und Zürich. Tendenz steigend. Aber auch für den weltweiten raschen Transport von Fracht aller Art ist das Flugzeug ein wichtiges Element in der Logistikkette. An schönen Sommertagen ist der Himmel über der Schweiz zudem voll mit Fluggeräten aller Couleur, die alle ihr Stückchen vom Luftraum wollen. Im Auftrag des Bundes sorgt die Schweizerische Flugsicherung skyguide dafür, dass dieser Luftverkehr sicher, effizient und wirtschaftlich abgewickelt wird. Dazu braucht es die scharfen Augen und kühlen Köpfe der Flugverkehrsleiter/-innen.
Die Flugverkehrsleiter/-innen, in der Umgangssprache auch Lotsen genannt, sorgen für die nötige Ordnung am Himmel. Sie bewilligen Star ts und Landungen in den Kontrolltürmen der 14 Flugplätze, an denen skyguide vertreten ist, kontrollieren den gesamten Verkehr über der Schweiz und geben den Piloten Anweisungen zum Steigen, Sinken oder Drehen. Auch wenn an den Flughäfen Genf und Zürich eine Nachtsperre herrscht, die Schweiz wird während 24 Stunden überflogen. Ähnlich wie im Strassen- oder Bahnverkehr führen die wichtigsten Routen von Norden nach Süden und Osten nach Westen über oder durch Schweizer Territorium. Täglich begleiten die skyguide-Fluglotsen über 3000 Flugzeuge durch diesen und den an sie delegierten Luftraum im angrenzenden Ausland. Tatsächlich finden rund 40 Prozent dieses Luftverkehrs in Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich statt.
Um diese Sicherheit rund um die Uhr zu gewährleisten, setzen sich bei skyguide 1500 Menschen aus über 30 Nationen in 80 verschiedenen Funktionen täglich mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen ein. Damit der Fluglotse am Radar jederzeit seine Arbeit optimal erledigen kann, muss im Hintergrund eine gewaltige Infrastruktur zuverlässig funktionieren. Techniker kümmern sich um die Wartung von Funk-, Radar- und Wetteranlagen in der ganzen Schweiz, damit die Kommunikation mit den Piloten und die Navigation durch den Luf traum sichergestellt sind. Ingenieure arbeiten an neuen Systemen, damit innovative Technologien eingeführt werden können. Luftraumexperten entwickeln neue und direktere Routen, damit die Flugzeuge weniger Treibstoff verbrauchen und weniger CO2 ausgestossen wird. Und Flugsicherungsexperten versorgen Piloten rund um die Uhr mit den aktuellen Informationen, damit diese ihren Flug optimal vorbereiten können. Dazu kommen noch etliche Mitarbeitende in der Administration und der Gebäudetechnik, die genauso wichtige Aufgaben übernehmen.
Skyguide verfügt über eine eigene Fluglotsenakademie, das Skyguide-Trainingscenter, in dem Lotsen aus der Schweiz, aber auch aus dem Ausland ausgebildet werden. Die Ausbildung zum zivilen Flugverkehrsleiter oder zur zivilen Flugverkehrsleiterin dauert drei Jahre, für militärische Lotsen etwas länger. Auch nach der Ausbildung müssen die Lotsen regelmässig für Weiterbildungen und Auffrischungskurse das Trainingscenter besuchen. Sie bleiben so immer auf dem aktuellen Wissensstand und üben besondere Abläufe, die nicht täglich gebraucht werden.
Die Jahre 2018 und 2019 widmet das Verkehrshaus ganz der Luft- und Raumfahrt. Grund sind verschiedene anstehende Jubiläen wie 50 Jahre Aerosuisse, 100 Jahre planmässiger Luftverkehr in der Schweiz oder der 50. Jahrestag der Mondlandung. In der Halle Luftfahrt wird die Faszination Fliegen zum Erlebnis. Dazu gehört auch die Themeninsel zur Flugsicherung.
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