Eine verschnörkelte Illustration von Matrosen, die Fracht auf ein Schiff verladen, umrahmt von verschlungenen Mustern und einem Globus-Emblem über dem Kopf.
Bibliothek über Schifffahrt

Philipp Keller (1895 – 1980) vermachte dem Verkehrshaus unter anderem seine gesamte Bibliothek. Beruflich tätig im Überseehandel, faszinierten ihn sämtliche Facetten der Seefahrt. Das spiegelt sich eindrücklich in der grossen, schon von seinem Vater begonnenen Büchersammlung wider.

In einem Projekt konnten die Bücher letztes Jahr fotografisch erschlossen werden und sind nun bereit, im elektronischen Bibliothekskatalog erfasst zu werden. Der eindrückliche Fundus besteht aus Werken vom 16. bis 20. Jahrhundert quer durch den Bereich der weltweiten Schifffahrt. Expeditionstagebücher und -beschreibungen der berühmten Seefahrer Vasco da Gama, James Cook oder Ernest Shackleton gehören genauso dazu wie Abenteuerromane, Piratenliteratur, Werke zur Handelsgeschichte, zu Seekriegen oder zum Schiffbau. Die Bücher in Portugiesisch, Holländisch, Französisch, Englisch, Spanisch und Deutsch warten nun darauf, bald von einem breiten Publikum entdeckt zu werden.

Reisen durch Südamerika
Der Schweizer Naturforscher und Arzt Johann Jakob von Tschudi (1818 – 1889) unternahm mehrere Reisen nach Südamerika. Er erforschte die Tierwelt, publizierte Forschungen zur indigenen Quechua-Sprache und verhandelte 1861 als ausserordentlicher Gesandter der Schweizerischen Eidgenossenschaft in Brasilien für Schweizer Kolonisten.
Zurück an seinem Wohnort in Österreich, veröffentlichte er 1866 – 1869 seine «Reisen durch Südamerika» in fünf Bänden. Darin erzählt er von der langen Schiffsreise von Hamburg nach Rio de Janeiro und seinen Eindrücken von Land und Leuten. Er gibt Tipps für den erfolgreichen Besuch von Fischmärkten und lässt sich zu einer seitenlangen Abhandlung über die verschiedenen Geschmacksrichtungen von Bananen hinreissen. Seine bisweilen stark kolonialistisch geprägte Schreibweise gibt einen Eindruck der Machtverhältnisse dieser Zeit. So beschreibt er auch die damals in Brasilien noch weitverbreitete Sklaverei ausführlich und meistens kritiklos. Tschudis fünfbändige Erstausgabe ist Teil eines speziellen Bestandes der Verkehrshaus-Bibliothek.

Autorin Martina Kappeler

Ein solarbetriebenes Fahrzeug im M&Ms-Look.
Zwei Zahnradbahnen stehen schräg nebeneinander, dazwischen führt eine Treppe hoch. Davor ist eine Holzbank und zwei Bildschirme zu sehen.
Pitstop Challenge mit Elias Hountondji.
Das Verkehrshaus der Schweiz feiert seine Eröffnung mit einer grossen Menschenmenge und Luftballons.
Ein altes Schwarz-Weiß-Foto von einem Schnellboot, das in der Nähe eines großen Casinos am Meer in Monaco um die Wette fährt und an dessen Rumpf Wellen plätschern.
Titelblattillustration von „Reisen durch Süd-Amerika“ von W. von Tschudi, die einen Reisenden zu Pferd inmitten tropischer Flora zeigt.
Ein rot-goldenes Custom-Motorrad, das auf einem Schotterplatz geparkt ist, präsentiert sich mit schnittigem Design und modernen Merkmalen unter einem klaren blauen Himmel.
Drei Personen arbeiten an Schreibtischen mit mehreren Computermonitoren in einem modernen, von Tageslicht erhellten Büro.
Eine Reihe alter Feuerwehrfahrzeuge mit den Nummern 21, 22 und 23, deren Uniformierte auf dem Rollfeld stramm stehen.
Eine Flugbegleiterin in Uniform hält ein Tablett mit einer Flasche und einem Glas in der Hand, während sie an der offenen Tür eines alten Swissair-Flugzeugs steht.
Das Innere einer großen Ausstellungshalle mit Holzbalken, von der Decke hängenden Fahnen und verschiedenen Auslagen und Karren.