Ein rotes Oldtimer-Flugzeug mit markantem Propeller, schnittigem Design und der Nummer 168 vor einem schlichten Hintergrund.
Die Orion 9C Spezial

Autor Simon Müller

Das eigentliche Verkaufsargument der Orion war dessen Geschwindigkeit von 290 km/h. Damit war sie rund 100 km/h schneller als andere Flugzeuge, die den Markt dominierten. Im Vergleich zu diesen erinnert die Orion äusserlich auch eher an ein Jagdflugzeug als ein Passagierflieger: Das Cockpit war hinter dem Motor auf dem Rumpf aufgesetzt und das Fahrwerk konnte eingezogen werden. Letzteres war eine absolute Neuheit im Flugverkehr und verbesserte die Aerodynamik massiv. Einschränkungen gab es aber in der Ladekapazität. Nur sechs Passagiere konnte die Orion mitnehmen. Dies war sogleich die grösste Schwachstelle des Fliegers.

Flugzeug setzt Massstäbe
Die Swissair war die erste europäische Fluggesellschaft, die auf diese neuartigen Schnellverkehrsflugzeuge setzte – und das nur ein Jahr nach ihrer Gründung. Sie kaufte zwei Maschinen, die auf den Expresslinien zwischen Zürich, München und Wien eingesetzt wurden: Start um 9.10 Uhr ab Zürich, Landung um 10.10 Uhr München und später um 11.40 Uhr in Wien. Die Orion war ein voller Erfolg und ein Trendsetter für die europäische Aviatik. Diese Rolle erfüllte sie schnell. Nur wenige Jahre nach ihrer Beschaffung wurden die beiden Flieger bereits ersetzt: Die amerikanischen Schnellflugzeuge des Typs Clark GA-43 hatten eine ähnlich hohe Reisegeschwindigkeit, aber mit 10 Passagierplätzen die zweieinhalbfache Kapazität. Ausserdem waren sie mit einer Radioanlage ausgerüstet.

Aufwendige Restaurierung
Von den insgesamt 35 hergestellten Maschinen des Typs Orion hatten 34 einen Rumpf aus Fichtenholz. Nur bei einer Maschine wurde Leichtmetall verwendet – die Orion 9C Spezial. Diese Maschine hängt heute im roten Kleid der Swissair in der Halle Luft- und Raumfahrt. Der erste Direktor des Verkehrshauses Alfred Waldis kaufte 1976 das Flugzeug, das in Privatbesitz war, und brachte die Maschine mit Hilfe der Unternehmen von Swissair, McDonnel Douglas und Seabord World Airways in die Schweiz. Das Fokker-Team übernahm die Restaurierung der letzten überlebenden Orion Maschine. Über 10000 Arbeitsstunden wurden in die Restaurierung investiert.

Überführung ins Verkehrshaus
Am 4. August 1978 wurde die restaurierte Orion in Zürich verladen und nach Luzern überführt. Dafür musste sie demontiert und anschliessend wieder zusammengeschraubt werden. Am 10. August fand die Übergabe ans Verkehrshaus statt. Heute hängt sie im Verkehrshaus von der Decke und kann dank der Passarelle von unten, von vorne und von oben betrachtet werden.

 

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